Fraktionsvorsitzender Jürgen Aufderheide fordert schnelles Internet in ganz Pium

Der Fraktionsvorsitzende der FDP Borgholzhausen, Jürgen Aufderheide, fordert in seiner Haushaltsrede mindestens 50 MBit/Sek. als Internet-Standard für ganz Borgholzhausen:

 

„Der Erhalt unserer Infrastruktur ist uns lieb und teuer. Sie kostet Geld, aber: schlechte Infrastruktur = schlechtes Image für die Stadt. Ohne eine gute städtische Grundstruktur haben wir keine Chance im Wettbewerb mit den umliegenden Städten, haben wir keine Zukunft. Deswegen unterstützt die FDP die Maßnahmen zum Erhalt und Verbesserung.

 

Bei der Breitbandförderung für ein schnelles Internet gibt es endlich einen Silberstreif am Horizont. Allerdings: Es ist ja schön, dass Ende 2018 mindestens 95% mit 30 Mbit/Sekunde versorgt sein sollen. Aber was ist mit den restlichen 5%? Kein Recht auf Internet?

 

Ländliche Idylle ist kein Ersatz für kein Internet, zumal in den Außenbereichen jeder Bürger die gleichen Pflichten hat, wie jemand aus der Stadt.

 

Nicht nur Gewerbetreibende und Privatpersonen, auch die Landwirte fordern Breitband. Breitband in der Fläche ist das A und O, so der Deutsche Bauernverband, als Beispiele möchte ich hier hochtechnisierte Landmaschinen, Fütterungsautomaten, Melkroboter, Blockkraftheizwerke usw. nennen.

 

Wir fordern deshalb eine 100%ige Verbindungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/Sekunde für alle Bürger! Warum sind uns nun diese fehlenden 5% Versorgung und die durchgängige Leistung von 50 Mbit/Sekunde so wichtig?

 

Die NRW Familienministerin Christina Kampmann hat am 03.11.2016 im Westfalen-Blatt, an Unternehmen appelliert, Beschäftigten mehr mobiles Arbeiten zu ermöglichen. Wie soll das gehen bei 1-2 Mbits/Sekunde? Dabei wünschen sich Eltern mehr mobile Arbeitsformen, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können.

 

Wie sollen Kinder zukünftig ordentlich Ihre Hausaufgaben machen, wie soll da Homeoffice funktionieren, wie schaut es mit E-Learning aus? Warum soll ein junger, ausgebildeter Mensch in den Borgholzhausener Außenbereich ohne guten Internetanschluss ziehen?

 

Borgholzhausen ist teilweise ein digitales Entwicklungsland und bleibt es unter Umständen in gewissen Bereichen!

 

50 Mbit/Sekunde sind bei den Zukunftsaussichten bzgl. Big Data, dem Streamingverhalten der Bevölkerung, dem Bedarf der Gewerbetreibenden, dem Bedarf an stabilen Internet-Verbindungen für Wartungsarbeiten oder Störungsbeseitigungen und dem Internet der Dinge schon nicht zukunftstauglich.

 

Dabei sind auch 400 Mbits/s überall kostengünstig möglich. Mit neuen, bodenschonenden Verlegeverfahren (Microtrenching) wird auch in ländlichen Gebieten die Glasfaser bis ins Haus gelegt, oder den Bauernhof: „Fibre to the farm“ heißt das Projekt in Südbaden von UnityMedia, u.a. auch durch Kooperation seitens der Verwaltung und den jeweiligen Hauseigentümern.

 

Warum kann so etwas in Borgholzhausen bei den 5 % der Haushalte nicht auch funktionieren? Das sollte uns ein gewisser zusätzlicher Zuschuss, neben den 10% seitens der Stadt wert sein, um auch so die Wucht des demographischen Wandels zu lindern.

 

Geld ist vorhanden, viele Fördermittel bleiben ungenutzt: so hat für ein Projekt mit dem Namen „Flächendeckenden Breitbandausbau“ des Infrastrukturministers Dobrindt für 2016 rund 400 Mio. € zur Verfügung gestanden, genutzt worden sind nur 3,8 Millionen.

 

Das vorrangige Medium einer Rückwanderungsförderung in den ländlichen Raum ist das Internet. Lassen Sie uns daran arbeiten, dass es in ganz Borgholzhausen kein Grund zum Abwandern ist.“